Wir alle lieben unsere Pferde und tun vieles damit es den Tieren gut geht. Doch was bedeutet "fair zum Pferd"? Nun, seit Jahren mache ich mir immer wieder Gedanken zu diesem Thema.

Es wird viel von der "artgerechten" Haltung gesprochen. Doch wir können unsere Hauspferde gar nicht vollkommen ihrer Natur entsprechend halten. Denn in dem Moment wo ein Fohlen in Menschenobhut geboren wird, ist es kein Wildpferd mehr. Wir können unseren Pferden aber faire Haltung ermöglichen, die seinem natürlichen Instinkt und Bewegungsdrang so gerecht wie möglich wird.

Mittlerweile gibt es viele gut durchorganisierte Ställe bei denen die Pferde nicht zu kurz kommen. Tägliche Bewegung mit Artgenossen ist wichtig und fair! Eine auf das Pferd abgestimmte Fütterung ist auch fair! Vernünftiges Training auf dem Platz, in der Halle und im Gelände dient dem Bewegungsdrang des Pferdes und ist daher fair!

Doch nicht nur die Haltung und Fütterung sowie täglich genügend Bewegung sind wichtig. Für ein gesundes Pferdeleben gibt es noch viel mehr zu beachten. Denn:

• ein nicht perfekt passender Sattel ist unfair
• schlecht und unregelmäßig gemachte Hufe sind unfair
• ein riegelnder Zügel ist unfair
• Rollkur ist total unfair
• dem Pferd die Schuld für etwas zu geben ist unfair....

Allerdings muss man auch die Individualität unserer Pferde bedenken. Denn jedes ist schließlich anders.

• Ein altes Pferd fühlt sich in einer geschützten Box neben einem Kumpel nachts vielleicht wohler als ein junger Hengst...
• Ein Offenstall ist nicht gleich Offenstall. Wer einen guten Offenstall führt, weis dass es mehr Arbeit macht als Boxenhaltung.

Ich finde wir Reiter und/oder Pferdebesitzer sollten uns täglich Gedanken darüber machen wie wir dem Pferd das Leben verbessern können. Denn sind wir doch mal ehrlich: das Pferd schuldet UNS nichts! Sondern WIR sind dafür zuständig dem Pferd ein angenehmes und faires Leben zu bereiten, oder?